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Emotionen MANN - Was tun, wenn der Partner emotional nicht erreichbar ist? Was Emotionsregulation damit zu tun hat besonders bei Männern und Vätern

  • Autorenbild: Carlson El Murtadi; M.Sc.
    Carlson El Murtadi; M.Sc.
  • 24. Juli
  • 4 Min. Lesezeit

„Ich weiß nicht, wie ich ihn noch erreichen soll.“ Emotionen MANN


Diesen Satz hört man oft von Partnerinnen, von Müttern, von Beratenden.


Gemeint ist: ein Mann, der sich emotional zurückzieht.


Der schweigt.

Der nicht zeigt, wie es ihm geht.

Oder gar nicht erst merkt, dass etwas mit ihm los ist.


Emotional nicht erreichbar das ist kein klarer Zustand.

Es ist eine Erfahrung: Nähe kommt nicht zustande.

Und oft entsteht eine Dynamik, die beide belastet ohne dass jemand Schuld daran hätte.


Aber woran liegt das? Und was hat das mit Emotionsregulation zu tun?


Männliche Emotionsregulation: gelernt, kontrolliert, begrenzt


Viele Männer haben über Jahre gelernt, ihre Gefühle zu kontrollieren oder zu vermeiden. Sie funktionieren, denken lösungsorientiert, halten durch.


Das Problem: Gefühle lassen sich nicht dauerhaft verdrängen. Aber wenn ihnen die Worte fehlen oder die Erlaubnis dann zeigt sich das anders:


- durch Rückzug

- durch Schweigen

- durch Reizbarkeit oder Wutausbrüche

- oder durch scheinbare Gleichgültigkeit


Diese Muster sind nicht „böse“. Sie sind gelernt. Und oft ein Versuch, sich selbst zu schützen vor Überforderung, Scham, Hilflosigkeit.


Der Vater als funktionierende Figur und Emotionen Mann.


Gerade bei Vätern wird oft viel erwartet: präsent sein, verständnisvoll, stabil, aber auch verantwortlich und kontrolliert. Gleichzeitig bringt die eigene Vaterrolle alte Themen wieder hoch... das Verhältnis zum eigenen Vater, zu Leistungsdruck, zu Nähe und Abhängigkeit. Wenn das alles unbewusst bleibt, wirkt es. Und zwar oft genau dort, wo Beziehung gefragt wäre.



Emotionale Erreichbarkeit, oder auch emotionale Verfügbarkeit, beschreibt die Fähigkeit, sich auf einer tiefen emotionalen Ebene mit anderen zu verbinden und Nähe zuzulassen.
Emotionale Erreichbarkeit, oder auch emotionale Verfügbarkeit, beschreibt die Fähigkeit, sich auf einer tiefen emotionalen Ebene mit anderen zu verbinden und Nähe zuzulassen.

Warum der Mann (scheinbar) nicht mitfühlt ?


Was von außen wie emotionale Kälte aussieht, ist innen oft Überforderung. In der Emotionsregulation nennt man das: **fehlende Integration emotionaler Erfahrung**.


Das bedeutet: Gefühle sind da, aber sie sind nicht zugänglich oder sie dürfen nicht bewusst werden beim Emotion Mann.


Was hier helfen würde benennen, einordnen, regulieren wurde nie gelernt. Oder war früher gefährlich. Also schützt sich der Mann mit dem, was funktioniert: Rückzug, Kontrolle, Schweigen. Das entlastet kurzfristig. Aber es belastet Beziehungen langfristig.


Was Angehörige tun können und was nicht


1. **Druck rausnehmen**

Emotionaler Rückzug wird nicht besser, wenn man ihn konfrontiert. „Warum fühlst du nichts?“ ist keine Einladung – sondern ein Angriff. Besser: in Ich-Botschaften bleiben. Sagen, wie sich die Distanz anfühlt – ohne Bewertung.


2. **Verstehen hilft mehr als erklären**

Wenn man erkennt, dass der Rückzug ein Schutz ist, ändert sich der Blick. Dann geht es nicht mehr um Schuld sondern um Möglichkeiten.


3. **Gemeinsam Sprache finden**

Viele Männer brauchen Unterstützung, um Emotionen überhaupt zu benennen. Fragen wie „Was macht das mit dir?“ überfordern oft. Besser: konkret werden. „War das frustrierend? Hat dich das unter Druck gesetzt?“


4. **Nicht coachen, nicht therapieren**

Die Rolle als Partner:in ist Beziehung nicht Behandlung. Veränderung beginnt oft, wenn man aufhört, verändern zu wollen.


5. **Eigene Grenzen klären**

Wer über lange Zeit emotionale Nähe vermisst, darf auch sagen: Ich brauche Verbindung. Und ich muss entscheiden, wie lange ich auf eine Bewegung warte, die vielleicht nicht kommt.


Was Männer lernen können wenn sie wollen...


**Körpersignale wahrnehmen**:

Der Körper fühlt zuerst. Anspannung, Enge, Herzklopfen – das sind emotionale Botschaften.


**Gefühle benennen**:

Nicht alles ist „Stress“. Vielleicht ist es Scham. Oder Trauer. Oder Angst.


**Gefühle halten, ohne sie sofort lösen zu müssen**:

Nähe zu sich selbst ist aushalten lernen – nicht sofort reagieren.


**Sich zeigen auch wenn’s unangenehm ist**:

In der Partnerschaft, im Freundeskreis, in der Beratung.


Emotional erreichbar zu werden ist kein Schalter. Es ist ein Prozess der Zeit, Reflexion und oft auch Unterstützung braucht.


Und was hat das mit Emotionsregulation zu tun?


Emotionsregulation heißt nicht: sich zusammenreißen.


Sondern: Gefühle wahrnehmen, verstehen, annehmen und bewusst entscheiden,

wie man mit ihnen umgeht.


Emotionen Mann.


Viele Männer setzen erst beim letzten Schritt an: „Wie kriege ich das weg?“


Aber ohne die ersten Wahrnehmen, Verstehen, Benennen bleibt alles diffus. Das betrifft besonders Väter, die funktionieren müssen aber gleichzeitig mit eigenen alten Themen ringen.


Fazit


Wenn ein Mann emotional nicht erreichbar scheint, heißt das nicht, dass da nichts ist. Es heißt, dass er (noch) keinen Zugang hat oder ihn nicht zeigen kann.


Die gute Nachricht: Das kann sich ändern.

Nicht, weil man ihn „knackt“.


Sondern weil er lernt, dass er da sein darf auch mit dem, was schwer ist.


Beziehung beginnt da, wo jemand bleibt.


Und zuhört.


Auch im Schweigen.


Emotionen Mann.


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Wenn Sie Fragen zum in diesem Artikel behandelten Thema "Emotionen Mann" und "Emotionale Erreichbarkeit von Männern und Vätern“ haben oder sich für ein persönliches Gespräch interessieren, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Senden Sie mir einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Blogartikel“ ich freue mich auf Ihre Nachricht!



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Hinweis: Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass bei den beschriebenen Therapieformen kein Heilversprechen gegeben werden kann.



 
 
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